01.10.08 12:44 Alter: 12 yrs

[Diskussion] Freitag, 19.12.2008, 19 Uhr: „Fortschritt. Gibt’s nicht. – Oder doch?“

Rubrik: Allgemeine News, Ausstellungen

 

Podiumsdiskussion mit Astrit Schmidt-Burkhardt (Bildwissenschaftlerin und Kuratorin, Salzburg), Holger Schulze (Komparatist und Kulturwissenschaftler, UdK Berlin), Hans-Jürgen Hafner (Kunstkritiker und Kurator, Berlin) und Stephan Dillemuth (Künstler und Kritiker, Professor Akademie der Bildenden Künste München).

Ausgehend von dem Statement "Fortschritt. Gibt's nicht." des Künstlers und Komponisten Michael von Biel, dessen Ausstellung von 1973 zur Zeit im kunstraum muenchen dokumentiert wird (bis 21. Dezember 2008, zusammen mit Editionen und Publikationen des kunstraum muenchen von 1973 bis heute), wird die Frage nach unterschiedlichen Fortschrittskonzeptionen im Bereich der modernen Kunst und Musik gestellt.

Hierzu diskutieren aus interdisziplinärer Perspektive: Astrit Schmidt-Burkhardt, Holger Schulze, Hans-Jürgen Hafner und Stephan Dillemuth.

Spätestens seit den 1970er Jahren hat die Kunst eine Schwelle erreicht, nach der alles möglich, alles erlaubt zu sein scheint. Durch diese Situation ist kunsttheoretisch insbesondere der Begriff des Fortschritts, und mit ihm ein ganzes Geschichtsmodell, in die Krise geraten. Die erneute Rede vom „Ende der Kunst“ zeugt davon ebenso wie die Ablösung der modernen Werkästhetik durch Theorien der ästhetischen Erfahrung. So ist die Feststellung von Neuem für sie ebenso elementar wie dessen normative Auszeichnung: Man kann eben doch nicht alles zu jeder Zeit machen. Und das hat nicht nur einen innerkünstlerischen, sondern immer auch einen gesellschaftlichen, politischen und ökonomischen Sinn. Von daher stellt sich die Frage, auf welche Weise heute, mit Blick auf die Entgrenzungstendenzen in der Kunst der letzten vierzig Jahre, – doch oder immer noch – von künstlerischem Fortschritt  gesprochen werden kann und welche Konsequenzen dies für den Begriff von Kunst und Kultur hat.